Sie kann sich freuen: Marine Le Pen im Dezember 2023
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Symbiose zwischen Weiblichkeit und Populismus: Warum rechte Frauen gerade international so erfolgreich sind. Der globale Höhenflug des rechten Populismus ist auch seinem weiblichen Antlitz zu verdanken .
Es ist eine Erfolgsgeschichte, für die der richtige Ton schwer zu finden ist: Einerseits ist der Triumph rechter Frauen überwältigend. So viel Macht und Einfluss wie heute besaßen Politikerinnen am rechten Rand noch nie. Im Sinne der Gleichberechtigung handelt es sich also um einen Fortschritt. Gleichzeitig basiert diese neuartige Frauenpower auf demokratiefeindlichen Quellen wie Wut, Misstrauen, Verschwörungstheorien und Abstiegsängsten. Das Phänomen der wütenden weißen Frau ist deshalb genauso beunruhigend wie beeindruckend. Es ist überall in der westlichen Welt zu beobachten. In Deutschland ist die AfD unter Frauke Petry groß geworden und wird heute von Alice Weidel geführt. In Italien regiert Giorgia Meloni, in Finnland die Rechtspopulistin Riikka Purra. In Frankreich hat Marine Le Pen beste Chancen, Präsidentin zu werden und mit ihren sieben Katzen in den Élysée-Palast einzuziehen. In Spanien treibt Isabel Díaz Ayuso als Star der Rechten ihren Parteichef vor sich her. In Großbritannien reüssieren Politikerinnen wie Liz Truss, Suella Braverman und Priti Patel.
Warnung vor Sozialismus
Jenseits des Atlantiks gibt es noch weniger Hemmungen. Da gilt sogar Nikki Haley, die soeben ihre republikanische Präsidentschaftskandidatur zurückgezogen hat, als gemäßigt. Sie ist für die Einschränkung von Abtreibung, gegen die Einschränkung von Waffen und lässt sich beim Schießtraining fotografieren. Noch extremere Parteifreundinnen von ihr konkurrieren um die Kandidatur an Trumps Seite als Vizepräsidentin. Elise Stefanik bezeichnet sich selbst als „Ultra-MAGA“ und verflucht die „Biden-Verbrecher-Familie“. Kristi Noem warnt vor Sozialismus und ausländischen Mächten, die die Südgrenze der USA nutzen, um „uns zu unterwandern und zu zerstören“.