Italiens Prominentenpaar Nummer eins ist nicht mehr. Wie italienische Medien am Freitag übereinstimmend berichteten, haben sich „Ferragnez“ getrennt. Unter diesem zusammengeschmolzenen Namen hatten die 36 Jahre alte Influencerin Chiara Ferragni und der zwei Jahre jüngere Rapper Fedez – mit bürgerlichem Namen Federico Leonardo Lucia – samt den beiden gemeinsamen Kindern Leone (fünf Jahre alt) und Vittoria (zwei) seit 2016 die Spalten der Klatschpresse gefüllt und die einschlägigen Kanäle der sozialen Medien bespielt. Auch der erwartete Rosenkrieg mit abschließender Scheidung dürfte den Boulevard glücklich machen. Und die jeweiligen Anwälte des frisch entzweiten Traumpaares reich. Das Paar Ferragnez soll über zusammen 60 Millionen Euro verfügen, 40 Millionen werden Ferragni und 20 Millionen Fedez zugerechnet. Von der Zugewinngemeinschaft Ferragnez dürfte Fedez deutlich mehr profitiert haben als Ferragni, die schon zum Zeitpunkt der „Traumhochzeit“ vor sieben Jahren steinreich war.
Wie zu erfahren ist, hat Fedez am vergangenen Sonntag das gemeinsame Penthouse im Mailänder Nobelviertel CityLife in Richtung Miami verlassen. Allein. Fast allein, nämlich in Begleitung seiner „persönlichen Assistentin“ Eleonora Sesana, aber eben ohne Frau und Kinder. Auch Chiara Ferragni ist nicht ganz allein in Mailand zurückgeblieben. Bei ihr sind Leone und Vittoria, Italiens wohl bekanntestes Geschwisterpaar, von den Eltern ohne Rücksicht auf die Privatsphäre der Kleinkinder buchstäblich von Geburt im grellen Licht der Öffentlichkeit exponiert.
Zeichen für eine Familienkrise wollen Ferragnez-Fachleute schon vor gut einem Jahr erkannt haben. Die jüngsten Skandale um Chiara Ferragni wegen unlauteren Wettbewerbs und vorgetäuschter Wohltätigkeitsaktionen dürften bei Fedez die schon länger bestehenden Zweifel an der Fortdauer der Nützlichkeit der Verbindung mit der bis vor Kurzem einflussreichsten Influencerin des Landes für seine eigene Karriere verstärkt haben.
Büßervideo von Ferragni
Im Dezember hatte die nationale Wettbewerbsbehörde eine Strafe von mehr als einer Million Euro gegen Ferragni verhängt, weil diese zu Weihnachten 2022 gemeinsam mit dem Turiner Kuchenhersteller Balocco für das Pandoro-Gebäck „Pink Christmas“ mit dem Versprechen geworben hatte, der Verkaufserlös komme anteilig dem Turiner Krankenhaus Regina Margherita zugute. Doch eine Spende in Höhe von 50.000 Euro hatte Balocco lange vor dem Beginn der Pink-Christmas-Kampagne überwiesen, während Ferragni vom Millionengewinn aus dem Verkauf der gut 360.000 überteuerten pinken Pandoros keinen Cent an die Klinik überwies.
Die Entschuldigung Ferragnis in einem Büßervideo – dunkel geschminkte Augen, Outfit in gesetzten Farben, sehr trauriger Blick – für „Kommunikationsfehler“ und „Missverständnisse“ in der Balocco-Affäre sowie die nachträgliche Spende in Höhe von einer Million Euro an die Kinderkrebsstation der Turiner Klinik konnten den Imageschaden nicht begrenzen. Auch deshalb, weil man aus Medienberichten erfahren konnte, dass Ferragni und Fedez für ihr 727 Quadratmeter großes Zwei-Etagen-Penthouse in Mailand, das sie im November 2023 bezogen haben, gut sechs Millionen Euro und für weitere Immobilien allein im vergangenen Jahr noch einmal zwölf Millionen Euro ausgegeben haben.