Die russische Luftabwehr hat am Dienstagmorgen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau vier ukrainische Drohnen abgewehrt. Zwei Drohnen seien über der Region Moskau zerstört worden, zwei weitere seien über der Grenzregion Brjansk im Südwesten des Landes abgestürzt, teilte das Ministerium bei Telegram mit. Es habe keine Toten oder Verletzten gegeben.
Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte ebenfalls bei Telegram mit, die beiden Drohnen in der Region Moskau seien nahe der Satellitenstadt Krasnogorsk und in einer Siedlung westlich der Hauptstadt abgeschossen worden. Einsatzkräfte seien vor Ort.
In Krasnogorsk sei ein Hochhaus beschädigt worden, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Einsatzkräfte. Die Fensterscheiben auf mehreren Stockwerken des Wohnhauses seien zerbrochen. Auch mehrere in der Nähe des Gebäudes geparkte Autos seien beschädigt worden. Ersten Informationen zufolge habe es aber keine Toten oder Verletzten gegeben. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Betrieb an Moskauer Flughäfen unterbrochen
Zuvor war der Flugbetrieb an allen drei Moskauer Flughäfen laut Tass in der Nacht vorübergehend ausgesetzt oder verzögert worden. Die Flughäfen Domodedowo und Scheremetjewo nahmen nach einer kurzen Unterbrechung den Flugverkehr wieder auf. Wnukowo blieb vorerst noch geschlossen. Der Grund für die Aussetzung des Flugbetriebs war zunächst nicht genannt worden.
Bereits am späten Montagabend hatte Russland nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau zwei weitere ukrainische Drohnen nahe der russisch besetzten Schwarzmeerhalbinsel Krim abgewehrt. Die beiden unbemannten Luftfahrzeuge seien rund 40 Kilometer nordwestlich der Krim über dem Schwarzen Meer abgestürzt, teilte das Ministerium in der Nacht zum Dienstag bei Telegram mit. Auch diese Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Die Ukraine verteidigt sich seit nunmehr 18 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg. Eine vor elf Wochen begonnene Gegenoffensive ist aber bisher hinter den hohen Erwartungen zurückgeblieben.
Griechenland bietet Kampfflugzeug-Ausbildung an
Griechenland hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angeboten, ukrainische Piloten für Kampfflugzeuge vom Typ F-16 auszubilden. Selenskyj bedankte sich am Montagabend in Athen für das Angebot, das er gerne annehme. „Wir brauchen die Unterstützung Griechenlands bei der Vorbereitung unserer Piloten für die Flieger F-16“, sagte Selenskyj nach einem Gespräch mit dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis.
Der größte Teil der griechischen Luftwaffe besteht aus F-16-Flugzeugen, die Piloten gelten als äußerst erfahren. Erst am Sonntag hatten Dänemark und die Niederlande der Ukraine zugesagt, Dutzende F-16-Kampfflugzeuge für den Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer zu liefern. Erst muss die Ausbildung ukrainischer Piloten jedoch abgeschlossen sein.
Berichte: Angriff mit Shahed-Drohnen auf Saporischschja
Die Stadt Saporischschja im Südosten der Ukraine wurde Medienberichten zufolge in der Nacht zum Dienstag mit Shahed-Drohnen angegriffen. In der Region seien Explosionen zu hören gewesen. Zuvor hatte die ukrainische Luftwaffe bei Telegram mitgeteilt, dass eine Gruppe der Angriffsdrohnen in der Nähe der Stadt gesichtet worden sei. In der Region wurde demnach Luftalarm ausgerufen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. Über Schäden oder Verletzte gab es zunächst keine Informationen.