Die US-Autogewerkschaft UAW hat auch beim dritten Autoriesen General Motors eine Einkommenserhöhung von 25 Prozent durchgesetzt. Die seit gut sechs Wochen laufenden Streiks in der Branche sind damit beendet, wie UAW-Präsident Shawn Fain in einer Videobotschaft am Montag mitteilte.
In der vergangenen Woche hatten bereits Ford und der Stellantis-Konzern einem Plus in dieser Größenordnung über die mehr als vierjährige Laufzeit des Vertrags zugestimmt. Die Vereinbarungen müssen nun noch von den Gewerkschaftsmitgliedern abgesegnet werden.
Die ursprüngliche Forderung der UAW hatte bei 40 Prozent gelegen – mit der Begründung, dass die Einkommen des Top-Managements der großen Autokonzerne in dieser Größenordnung gewachsen seien. Die Autobauer waren vor Beginn des Streiks zu Zuwächsen von bis zu 20 Prozent über eine Laufzeit von viereinhalb Jahren bereit – und betonten zunächst, dass ein höheres Angebot wirtschaftlich nicht möglich sei. Die Gewerkschaft entschied sich dafür, die Streiks nach und nach auf weitere Werke auszuweiten. Damit wussten die Unternehmen nicht, welche ihrer Fabriken als nächste betroffen sein könnte.
Die Vereinbarungen mit Ford und Stellantis erhöhten den Druck auf General Motors, da bestreikte Werke seiner Konkurrenten die Produktion wieder aufnahmen.
„Rekordverdächtige Vereinbarungen“
US-Präsident Joe Biden sprach nach der Einigung bei GM von „historischen“ und „rekordverdächtigen Vereinbarungen“, mit denen Beschäftigte der Automobilindustrie für ihre aufopferungsvolle Arbeit belohnt würden, mit der sie Branche „am Laufen gehalten“ hätten.
Erstmals streikten gleichzeitig Beschäftigte bei den sogenannten „Big Three“ der US-Autoindustrie – General Motors, Ford und Stellantis mit der Marke Chrysler. Die Arbeitsniederlegungen hatten Mitte September begonnen und waren von der UAW mehrfach ausgeweitet worden, bis zu 45.000 Beschäftigte beteiligten sich daran.