Wer einen smarten Fernseher nutzt, muss damit rechnen, ausspioniert zu werden. Fachleute von Avast erwähnen hier eine spezielle Funktion.
Egal, welcher Hersteller, Fernseher werden in der Regel immer intelligenter. Mit den vielzähligen neuen Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben, gehen allerdings auch einige Nachteile einher. Selbst bekannte Unternehmen warnen vor einzelnen Fähigkeiten der Geräte.
Fernseher: Behalte diese Funktion im Blick
„Ja, Ihr Smart-TV beobachtet Sie, weil er Daten über alles sammelt, was Sie anschauen“, heißt es bei Avast zum Thema Fernseher. Grund dafür, so die Expertinnen und Experten, ist die sogenannte Automatic Content Recognition (ACR) (eine automatische Inhaltserkennung).
Dabei handelt es sich um eine visuelle Erkennungsfunktion, die jede Werbung, jede Fernsehsendung und jeden Film, den du auf deinem Fernseher abspielst, identifizieren kann. Dazu gehören auch Streaming-Boxen, Kabelfernsehen, DVD- und Blu-Ray-Player sowie selbst Videospiele.
Die Sammlung solcher Daten soll unter anderem der Verbesserung deines Fernseherlebnisses dienen. Laut Avast musst du jedoch gleichzeitig davon ausgehen, dass „Smart-TV-Anbieter die gesammelten Daten auch an Werbetreibende“ verkaufen. Wird dein Zuschauerprofil dann noch um demografische Daten (Alter, Ethnizität, Geschlecht, Bildungsstand) sowie deine IP-Adresse ergänzt, erlaubt dies detaillierte Angaben über deinen Standort und eventuell über deinen sozioökonomischen Status.
Als Ergebnis erwartet dich nicht nur auf dem Fernseher, sondern gleich auf mehreren Geräten wie Smartphone und Desktop gezielt auf dich ausgerichtete Werbung. Das ist möglich, weil in der Regel nicht nur der Smart-TV, sondern auch alle anderen mobilen Geräte zu Hause im eigenen WLAN unterwegs sind.
So kannst du ACR am Fernseher ausstellen
Das Gute: Die Technologie lässt sich deaktivieren. Das Problem: Wie du dabei vorgehen musst, hängt vom jeweiligen Hersteller ab. Für die Geräte von Samsung, Sony und LG hat Avast dabei folgende Empfehlungen. Dabei musst du dich zwar zum Teil etwas umständlich durch die Menüs arbeiten. Am Ende kannst du aber gezielt entscheiden, ob du deine Daten bereitstellen möchtest oder nicht.
#1 Vorgehen für Samsung-Fernseher
Bei Samsung kann es neben dem Hersteller auch auf das Alter der Geräte ankommen. Neuere Modelle erlauben über diesen Weg, die Funktion auszuschalten.
Anleitung:
- Hauptmenü > Einstellungen > Support > Nutzungsbedingungen
- Deaktiviere hier „Viewing Information Services“, das ist die Samsung-typische Bezeichnung für ACR.
Bei älteren Modellen, die vor 2019 hergestellt wurden, greifen Nutzerinnen und Nutzer dagegen auf dieses Vorgehen zurück.
Anleitung:
- Smart Hub-Menü > Einstellungen > Support > Nutzungsbedingungen > SyncPlus und Marketing > Deaktivieren von SyncPlus
#2 Vorgehen für LG-Fernseher
Bei LG lohnt es sich, nicht nur „Live Plus“ zu deaktivieren (die herstellereigene Bezeichnung der ACR-Funktion). Du solltest zudem interessenbasierte Werbung und Anzeigedaten blockieren, wie Avast erklärt. Aber Achtung: Das beschränkt gleichzeitig deinen Zugriff auf Programmempfehlungen.
Anleitung:
- Einstellungen > Alle Einstellungen > Allgemein > Über diesen Fernseher/Info > Nutzungsvereinbarungen > Nutzungsvereinbarung für Live Plus
#3 Vorgehen für Sony-Fernseher
Obwohl die meisten Fernseher des Herstellers seit 2018 auf der Google Android-Plattform basieren (die Google-Datenschutzrechtlinie kannst du nicht ablehnen), setzt die hauseigene ACR-Technologie auf Samba TV auf, was unter die Sony Bravia-Datenschutzrichtlinie fällt. Das heißt, sie ist deaktivierbar.
Anleitung:
- Home-Taste auf der Fernbedienung > Einstellungen > Systemeinstellungen > interaktive TV-Einstellungen oder Samba Interactive TV > Deaktivieren oder Aus bei Interactive TV
Quellen: Avast
Von Dana Neumann