Der Intendant der Berliner Volksbühne, René Pollesch, ist tot. Er sei am Montagmorgen im Alter von 61 Jahren plötzlich und unerwartet gestorben, teilte die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz am Abend mit. Zu den genauen Todesumständen machte die Sprecherin der Volksbühne, Lena Fuchs, zunächst keine Angaben. „Wir sind alle geschockt“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.
Pollesch hatte den Posten des Intendanten 2021 übernommen. Zuvor hatte das Theater am Rosa-Luxemburg-Platz turbulente Jahre hinter sich, zwischen 2018 und 2021 leitete Klaus Dörr das Haus interimistisch. Pollesch hatte auch vor der Übernahme der Intendanz an der Volksbühne gearbeitet und diverse Theater inszeniert. Von 2001 bis 2007 war Pollesch Intendant der kleinen Spielstätte Prater der Volksbühne.
Stationen an der Wiener Burg und den München Kammerspielen
Der Dramatiker und Regisseur wurde 1962 im hessischen Friedberg geboren. An der Universität Gießen studierte er Angewandte Theaterwissenschaften. Zu seinen Lehrmeistern gehörten George Tabori und Heiner Müller.
Als Autor schrieb er über 200 Stücke, die meist eher kurz waren. Seine eigenen Stücke inszenierte er unter anderem am Burgtheater Wien, am Deutschen Theater Berlin und an den Münchner Kammerspielen.
Für seine Arbeit wurde Pollesch mehrfach ausgezeichnet. Er erhielt unter anderem 2001 und 2006 den Mühlheimer Dramatikerpreis. Eine Kritikerumfrage der Zeitschrift „Theater heute“ wählte ihn 2002 zum besten deutschen Dramatiker. Im Mai 2012 wurde er in die Akademie der Künste (Sektion „Darstellende Kunst“) in Berlin aufgenommen. Zuletzt erhielt er 2019 in Wien den Arthur-Schnitzler-Preis.