Ein Wachmann der Taliban steht vor einer Gruppe Frauen, die im Mai 2023 darauf warten Lebensmittel zu erhalten.
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Eigentlich wollte die deutsche Entwicklungsorganisation GIZ ihre Hilfe in Afghanistan ausbauen. Nun erleidet die Versorgung der Bevölkerung einen weiteren Rückschlag.
In Afghanistan sind in diesem Monat vier lokale Mitarbeiter der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wegen Spionagevorwürfen festgenommen worden. Wie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) der F.A.Z. am Freitag bestätigte, befinden sie sich weiterhin in Haft. Die GIZ teilte mit, sie habe einen afghanischen Anwalt eingeschaltet, „um den Sachverhalt zu klären“. Als Erstes hatte der WDR über die Fälle berichtet.
Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 hat Deutschland keine diplomatische Vertretung mehr in dem Land. Dennoch verfüge die Bundesregierung „über eigene Kanäle“, um auf eine Freilassung der GIZ-Mitarbeiter hinzuwirken, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Die übrigen Mitarbeiter der GIZ würden aus Sicherheitsgründen nur noch im Homeoffice arbeiten. Ausländische Mitarbeiter beschäftigt die Organisation nicht mehr in Afghanistan. Erst im September hatte die GIZ dem Vernehmen nach eine Delegation nach Kabul entsandt, um Möglichkeiten für eine Ausweitung ihres Engagements zu eruieren.