Ihm sollen noch 1000 folgen: Aufbau eines Windkraftwerks bei Rheidt in Nordrhein-Westfalen im Juni
Bild: Thomas Raupach
Im Bundesland sollen bis 2027 mindestens 1000 zusätzliche Windturbinen in Betrieb gehen. Weil die Landesregierung die Abstandsregel abschafft, werden neue Projekte wie in Monheim und Leverkusen möglich.
Die Stuhlreihen in der „Aula“ genannten Stadthalle von Monheim am Rhein sind beinahe voll besetzt. Bürgermeister Daniel Zimmermann hat zum Bürgergespräch über ein Thema geladen, bei dem noch vor wenigen Jahren die Emotionen hochgekocht wären: Windkraft. Doch in der Aula herrscht am Dienstagabend aufgeräumte Stimmung.
Das zwischen Düsseldorf und Köln gelegene Monheim hat einen sagenhaften Aufschwung erlebt, seit Zimmermann 2009 mit nur 27 Jahren zum Bürgermeister gewählt wurde. Dank einer kräftigen Gewerbesteuersenkung siedelten sich zahlreiche Unternehmen in der rund 43.000 Einwohner zählenden Kommune an, was viel Geld in die Stadtkasse spülte. Seit langem ist Monheim schuldenfrei und kann sich viele schöne Dinge leisten: Die Kitagebühren sind abgeschafft, in den städtischen Bussen darf man kostenlos mitfahren. Vor zwei Jahren machte Monheim Schlagzeilen, weil es sich von einem Künstler einen künstlichen, unregelmäßig ausbrechenden Geysir in einen Verkehrskreisel bauen ließ.