Sauberes Kochen könnte eine halbe Milliarde Tonnen CO₂ einsparen: 2,4 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Kochen. Sie kochen meist mit traditionellen Kochöfen, in denen sie Holz und andere Brennstoffe verbrennen. So können sie die Standards für die Luftqualität in Innenräumen der Weltgesundsheitsorganisation nicht einhalten. Das verursacht Emissionen und Luftverschmutzung, ist aber auch gesundheitsschädlich. Schätzungsweise sterben jährlich 3,2 Millionen Menschen, weil sie mit traditionellen Öfen kochen. Hinzu kommt, dass besonders Frauen und Kinder jeden Tag über eine Stunde damit beschäftigt sind, Brennstoffe zu sammeln. Die meisten von ihnen leben in Afrika südlich der Sahara. Dort können nur 17 Prozent der Menschen sauber kochen. Trotz der negativen Auswirkungen verbreiten sich saubere Herde in der Region kaum. Laut einem Bericht der Weltbank ist die Zahl der Menschen, die unsaubere Öfen nutzt, in den vergangenen zwanzig Jahren um die Hälfte gestiegen. Das liegt daran, dass die Bevölkerung wuchs, während sich saubere Herde nicht weiter ausbreiteten.
Die Hürden, um das umzusetzen, sind aktuell allerdings hoch. „Die Anschaffungskosten für einen neuen Herd und die laufenden Brennstoffkosten werden für viele Haushalte in Afrika südlich der Sahara weiterhin ein Hindernis darstellen”, sagt Marc Jeuland, Mitautor der Studie. Er schlägt vor, dass reiche Länder saubere Öfen so subventionieren, dass diese bezahlbar oder sogar kostenlos werden. Dafür müsste man jährlich 7,5 Milliarden US-Dollar investieren. So könnten neue Herde gekauft, Netzkapazitäten ausgebaut und die Brennstoffe bezahlt werden. Um die Region flächendeckend zu elektrifizieren, bräuchte es 42 Milliarden US-Dollar.