Testfazit
Surfshark wird immer besser: Mit seinen ausgesuchten Extrafunktionen, den schnellen Verbindungen und der einfachen Bedienung pulverisiert der “VPN-Hai” einen Großteil der Konkurrenz. Moderne Verschlüsselungstechnik, strikte No-Log-Policy und hohe Transparenz bieten ein hohes Maß an Sicherheit. Auch Streaming-Fans, die gerne die weltweiten Bibliotheken von Netflix & Co. abgrasen, kommen auf ihre Kosten. Obendrein ist der Anbieter einer der günstigsten VPN-Services. Wer zuverlässig anonym im Internet unterwegs sein möchte, erhält mit Surfshark einen leistungsfähigen und vertrauenswürdigen Begleiter.
Pro
- Herausragendes Tempo
- Keine Gerätebeschränkung
- Einfache Bedienung
- Gute Streaming-Performance
- Günstiger Preis
Kontra
- Keine Gratis-Version verfügbar
- Sicherheits-Audit nur für Browser
Surfshark: Wichtige Merkmale auf einen Blick
- Plattformen: Das VPN gibt es für weitverbreitete Systeme, darunter Windows, macOS, Android, iOS, Linux, Fire TV, Android-TV – sowie als Browser-Erweiterungen für Firefox, Edge und Chrome.
- VPN-Protokolle: OpenVPN, IKEv2, WireGuard.
- Server: Mit 3.200 Servern in 95 Ländern weltweit ist die Anzahl überdurchschnittlich. (Stand: 8. Juni 2022)
- Geräte: Mit einer Lizenz installieren Kunden den Dienst auf einer unbegrenzten Anzahl an Geräten und nutzen ihn sogar gleichzeitig. Spitze!
- Streaming: Surfshark entsperrt zuverlässig einige Bibliotheken von Netflix, Amazon Prime Video, HBO Max, Disney Plus und BBC iPlayer. Livestreams von ARD, ZDF, ORF, ServusTV Österreich, SRF & Co. sowie der Zugriff auf deutsche Mediatheken aus dem Ausland sind ebenfalls möglich.
- P2P/Torrent: Surfshark erlaubt P2P und Torrenting – laut Anbieter sind die Server in allen Ländern Peer-to-Peer-freundlich.
- Gratisversion: Der Dienst bietet keine Gratisversion an. Es gibt aber eine 30-Tage-Geld-zurück-Garantie auf den Premium-Plan.
Wie sicher ist Surfshark?
Gute Aussichten auch beim Thema DNS: Der Anbieter nutzt für DNS-Anfragen nicht die Infrastruktur von Drittanbietern, sondern hat eigene DNS-Server, die diese Aufgabe erledigen. Warum ist das wichtig? Ein DNS-Server übersetzt die Domain-Anfragen in IP-Ziffern, so wird etwa aus “computerbild.de” die Ziffernreihenfolge “104.126.36.120”. Sollte es bei der Anfrage zu Lecks kommen, ließen sich schnell Rückschlüsse auf das Surfverhalten des Nutzers ziehen – mit der schönen Anonymität wäre es dahin. Im Leak-Test liefert Surfshark ein beruhigendes Ergebnis – das VPN hielt bei allen DNS-Anfragen die Schotten dicht. Auch den IPv6-Leak-Test und den WebRTC-Leak-Test bestand der Dienst mit Bravour.
Zusätzlich bietet Surfshark allerhand Features an, die das Surfen sicherer machen sollen. Da ist zum einen der bei den meisten Anbietern mittlerweile standardmäßig verbaute Kill Switch. Bei Problemen mit der VPN-Verbindung kappt der den Zugang zum Internet komplett, damit keine Daten ungeschützt durch die Leitung fließen.
Wer es noch ein Stück sicherer haben möchte, leitet seine Anfragen über Server in zwei Ländern – dieses Verfahren nennt sich Multi Hop. Surfshark bietet hierfür 14 vorkonfigurierte Routen an, so sind etwa Hops von Frankreich über Schweden möglich oder von den Niederlanden über die Vereinigten Staaten von Amerika. Selbst wenn also ein Ausgangsserver kompromittiert wäre, hätte der Angreifer dennoch nicht die echte IP des Nutzers, da ein weiterer VPN-Server zwischengeschaltet ist. Das Mehrfachhüpfen hat allerdings seinen Preis: Die Verbindungsgeschwindigkeit sinkt in diesem Fall zum Teil deutlich und ist daher für den reinen Alltagsgebrauch weniger geeignet. Multi Hop richtet sich eher an Personengruppen wie Whistleblower oder Aktivisten, die eine besonders geschützte Kommunikation benötigen.
Nicht jeder Internetdienst mag wechselnde IP-Adressen. So schrillen etwa beim Online-Banking schnell die Alarmglocken, wenn Sie darauf häufig mit einer anderen IP-Adresse zugreifen. Für diese und andere sensiblen Bereiche hat Surfshark optional statische IP-Adressen im Programm, sprich: Bei jeder Verbindung mit dem entsprechend gekennzeichneten VPN-Server erhalten Sie dieselbe IP-Adresse. Diese teilen Sie sich dennoch mit anderen Nutzern, statische IP-Adressen sind daher nicht mit Dedicated IPs zu verwechseln, wo ein Nutzer (in der Regel gegen Aufpreis) eine einzigartige IP-Adresse bekommt.
Mit dem Whitelister wählen Sie Apps, Websites und IPs aus, die Sie ohne VPN nutzen möchten. Dieses auch Split-Tunneling genannte Verfahren ermöglicht eine genaue Steuerung darüber, welche Dienste beziehungsweise Programme durch das VPN geschleust werden sollen und welche nicht. Damit legen Sie beispielsweise fest, dass nur der Browser seine Daten durch einen VPN-Tunnel bugsiert, andere Programme aber nicht. Diese Komfortfunktion bietet längst nicht jeder VPN-Anbieter und ist mehr als ein nur nettes Extra.
Für mobile Nutzer ist der integrierte automatische WLAN-Schutz hilfreich: Einmal eingeschaltet, aktiviert sich Surfshark in dem Augenblick, in dem Sie sich in einem unsicheren oder öffentlichen WLAN-Netzwerk befinden und baut selbstständig eine VPN-Verbindung auf. Eine tolle Funktion, die sich besonders in Hotels, Restaurants oder anderen öffentlichen Plätzen eignet.
Kein Muss, aber recht nützlich ist die Option CleanWeb: Per Schalter aktivieren Sie einen Werbeblocker, Tracking- und Malware-Schutz, der Marketingaktivitäten Dritter weitgehend unterbindet.
Eine spannende Funktion hat exklusiv die Android-App in petto: Mit GPS-Standort überschreiben verhindern Sie, dass neugierige Apps per GPS Ihren echten Standort erfahren. Sobald die Funktion aktiviert ist, wird nur noch der jeweilige VPN-Standort an die Apps gemeldet. iOS-Nutzer sind hier außen vor – das ist aber kein Versäumnis des Anbieters. Denn unter Apples Betriebssystem ist technisch bedingt das sogenannte GPS-Spoofing ohne Jailbreak so gut wie unmöglich. Unterm Strich bietet Surfshark tolle Privatsphäre-Funktionen, die längst nicht jeder VPN-Anbieter im Programm hat.
Surfshark bietet zwei weitere Extras an, die allerdings rund 84 Cent zusätzlich im Monat kosten: Alert soll das Internet in Echtzeit nach der eigenen (angegebenen) E-Mail-Adresse scannen – ob diese geleakt wurde. Und hinter Search verbirgt sich eine reine Inkognito-Suche, wie sie allerdings auch in Browsern wie Firefox oder Chrome enthalten ist. Über die Sinnhaftigkeit solcher Funktionen in einem VPN-Produkt lässt sich streiten, Surfshark weist zumindest selbst darauf hin, dass es Funktionen sind, “die über ein VPN hinausgehen”. Ebenfalls nur gegen Aufpreis ist eine Antivirusfunktion erhältlich (Surfshark One). Da alle drei genannten Extrafunktionen nicht Bestandteil des normalen Premium-Plans sind, hat COMPUTER BILD sie nicht in die Wertung einbezogen.
Bis zu 82 Prozent Rabatt, Antivirus + 2 Gratismonate bei Surfshark
Einer der wichtigsten Aspekte bei einem VPN-Dienst ist die Geschwindigkeit, in der sich die Daten durch den VPN-Tunnel bewegen. Denn die aufwendige Verschlüsselung bremst den Speed gegenüber einer “normalen” Internetverbindung notgedrungen immer ein wenig aus. Und wenn die Serverstruktur des Anbieters lahmt, leidet auch die Performance. Die Frage ist, wie hoch fällt die Drosselung im Einzelfall aus? COMPUTER BILD testet daher in einem 24-stündigen Stresstest den Download und Upload von Dateien auf einem deutschen Server sowie die Antwortzeiten des Servers (Ping).
Wie schnell bewegt sich nun der “VPN-Hai”? Die klare Antwort: rasend schnell. Mit einer durchschnittlichen Verlangsamung von 1,2 Prozent beim Download waren Einbußen praktisch nicht spürbar. Beim Upload war sogar überhaupt keine Verzögerung messbar. Beim Ping ergab sich eine durchschnittliche Latenz von 16 Millisekunden, ein guter Wert. Video-Telefonie und Online-Gaming sind mit diesen Latenzwerten flüssig möglich.
Funktioniert Netflix mit Surfshark?
Surfshark mit Amazon Prime Video
Streaming von Live-TV und Mediatheken
Surfshark entsperrt BBC iPlayer
HBO Max, Hulu und Disney Plus
Bei Hulu hingegen geriet der Tarnspezialist in schwieriges Gewässer: In keinem unserer Versuche kamen wir auch nur in die Nähe des Streaming-Dienstes – bereits der Login-Versuch scheiterte mit jedem der ausprobierten VPN-Server. Das Streaming-Unternehmen scheint die IP-Adressen der Surfshark-Server zu kennen und verhindert demzufolge die Anmeldung.
Bei Disney Plus war der Tarndienst dann wieder schlau wie Micky Maus: Sowohl das deutsche als auch das US-amerikanische Angebot des Unterhaltungsgiganten ließen sich per VPN aufrufen. Da Disney Plus bislang nur in vergleichsweise wenigen Ländern verfügbar ist, ermöglicht Surfshark somit auch im Griechenland-Urlaub den Zugriff auf die deutsche Disney-Plus-Mediathek.
Funktioniert Surfshark in China?
Surfshark einrichten und nutzen
Surfshark lässt sich kinderleicht bedienen: Die Oberfläche ist am Computer ebenso wie am Smartphone und Tablet minimalistisch und wirkt aufgeräumt, die Menüpunkte sind selbsterklärend. Sie wählen entweder den vorgeschlagenen flinksten Server aus oder entscheiden sich aus der Server-Liste für ein Land Ihrer Wahl. Besonders gern und häufig genutzte Server fügen Sie per Klick auf den Stern einer Favoritenliste hinzu.
Bei einigen wenigen Servern dürften Sie neben der Landesflagge ein kleines “V” bemerken. Damit kennzeichnet Surfshark sogenannte virtuelle Server. Das bedeutet, dass in dem Fall dieser nicht tatsächlich in dem angegebenen Land steht, sondern in Wirklichkeit ganz woanders. Virtuelle Server genießen im Zusammenhang mit VPN allgemein keinen besonders guten Ruf, der ist aber unberechtigt. Denn die Sicherheit und der praktische Nutzen sind auch bei einem virtuellen Server-Standort prinzipiell genauso gewährleistet wie bei einem “echten”. In der Regel wählen VPN-Anbieter virtuelle Standorte, wenn die Hardware-Anforderungen an einen Server in dem betreffenden Land nicht erfüllt sind. Allerdings teilt nicht jeder Anbieter im Gegensatz zu Surfshark das auch dem Nutzer immer offen mit. In der getesteten Version betraf dies nur die Länder Argentinien, Chile und Costa Rica.
In den mobilen Versionen für Smartphone und Tablet setzen einige Anbieter nicht selten die Axt bei den Extra-Funktionen an. Nicht so bei Surfshark, die Apps für Android und iOS bieten nahezu den gleichen Umfang wie die Desktop-Pendants.
Wie vertrauenswürdig ist Surfshark?
Surfshark hat seinen Firmensitz von den Britischen Jungferninseln in die Niederlande verlegt. In seiner Privacy Policy geht das Unternehmen transparent damit um, welche Daten es sammelt und welche nicht. So versichert man, dass keinerlei Daten aufgezeichnet werden, die Rückschlüsse auf den Nutzer zulassen. Weder Browsing-Verlauf, IP-Adresse, übertragene Datenmenge noch Verbindungszeiten protokolliere man. Auf seiner Website stellt Surfshark ferner regelmäßig eine sogenannte Warrant Canary aus. In dieser Tatsachenerklärung legt der Dienst regelmäßig offen, ob und wie viele Anfragen staatlicher Behörden der VPN-Anbieter erhalten hat.
Ein echter Pluspunkt ist hingegen, dass Surfshark seinen VPN-Betrieb auf RAM-Disk-Server umgestellt hat. Das bedeutet, dass Daten nicht mehr auf Festplatten gelagert sind, sondern nur noch im flüchtigen Hauptspeicher. Eine dauerhafte Speicherung ist hier nicht möglich, alle Daten sind spätestens beim nächsten Server-Neustart gelöscht. Einen ähnlichen Schritt ist ExpressVPN vor einiger Zeit mit seiner TrustedServer-Technologie gegangen. Unter Strich macht Surfshark trotz eines leichten Verbesserungspotentials in Bezug auf das Audit einen sehr vertrauenswürdigen Eindruck.
Was kostet Surfshark? – Preise und Abos
Surfshark ist sehr günstig – wenn Sie sich längerfristig binden. Der Anbieter weist auf seiner Seite nur Netto-Preise aus, die tatsächlichen Kosten inklusive Mehrwertsteuer sehen Sie erst bei Zahlung. Surfshark arbeitet außerdem mit einem tagesaktuellen Umrechnungskurs. Die tatsächlichen Kosten variieren bei Aufruf möglicherweise um einige Eurocent. Wir geben nachfolgend die Brutto-Preise inklusive Steuern an. Wer sich für Surfshark entscheidet, wählt aus drei Tarifen:
- Das 1-Monats-Abo kostet 13,44 Euro.
- Das 1-Jahres-Abo kostet 4,15 Euro pro Monat (insgesamt 49,80 Euro).
- Das 2-Jahres-Abo (inklusive 2-Gratis-Monate) kostet 2,37 Euro pro Monat (insgesamt 61,62 Euro).
(Stand: 8. Juni 2022)
Kunden und Kundinnen zahlen mit Kreditkarte, Google Pay, Amazon Pay, Sofortüberweisung oder Kryptowährung wie Bitcoin, Ethereum oder Ripple. Für alle Abonnements gibt es eine 30-Tage-Geld-zurück-Garantie.
Gibt es Surfshark auch kostenlos?
Nein, eine kostenlose, abgespeckte Gratisversion von Surfshark gibt es nicht. Wer den Dienst ausprobieren möchte, tut dies über die erwähnte Geld-zurück-Garantie. Das erfordert allerdings eine rechtzeitige Kündigung des Abonnements. Auch die Browser-Erweiterungen lassen sich nicht kostenlos testen, hier ist ebenfalls eine Registrierung notwendig. Dass das auch anders geht, zeigt etwa Anbieter ProtonVPN, der neben seinem Premium-Dienst eine attraktive Gratisversion im Programm hat, die sich mit einigen Einschränkungen für einfache Zwecke nutzen lässt.
Surfshark wird immer besser: Mit seinen ausgesuchten Extrafunktionen, den schnellen Verbindungen und der einfachen Bedienung pulverisiert der “VPN-Hai” einen Großteil der Konkurrenz. Moderne Verschlüsselungstechnik, strikte No-Log-Policy und hohe Transparenz bieten ein hohes Maß an Sicherheit. Auch Streaming-Fans, die gerne die weltweiten Bibliotheken von Netflix & Co. abgrasen, kommen auf ihre Kosten. Obendrein ist der Anbieter einer der günstigsten VPN-Services. Wer zuverlässig anonym im Internet unterwegs sein möchte, erhält mit Surfshark einen leistungsfähigen und vertrauenswürdigen Begleiter. Testnote: 1,5 (gut)