Wie ein Déjà-vu: Robbie Williams bei der Wiederauflage von „Wetten, dass…?“ im November 2022
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Warum ist das, was schon mal da war, auch später noch aufregend? Eine Emotionssoziologin erklärt, wie Comebacks funktionieren, wie die Industrie mit unseren Gefühlen kalkuliert und wann Menschen besonders nostalgisch werden.
Frau Scherke, jedes Jahrzehnt bringt popkulturelle Trends hervor, die später zuverlässig wieder ein Thema sind. Erkennen Sie darin ein Muster?
Natürlich gibt es Muster. Unterschiedliche Jahrzehnte sieht man immer wieder, gerade im Bereich Mode und Design. Dafür gibt es zwei Erklärungen. Zum einen ist da das Nostalgiegefühl, das durch entsprechendes Retro- und Nostalgiemarketing ausgenutzt oder hervorgerufen wird. Eine andere Erklärung sind Mechanismen, die im Zusammenhang mit Mode generell eine Rolle spielen, vor allem das Streben nach etwas immer Neuem, das sich vom gängigen Modell der Masse abhebt. So hat es Georg Simmel schon um 1900 festgestellt, und das kann man hundert Jahre später immer noch beobachten. Und dieses Neue kann eben auch bedeuten, auf Formen zurückzugreifen, die es schon einmal gegeben hat, die aber eine gewisse Zeit lang aus dem Fokus geraten waren.