Im Spiel nur in einer Nebenrolle, davor und danach in einer Hauptrolle beim FC Bayern München: Noussair Mazraoui
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Gegen Galatasaray wird deutlich, dass die Münchner unter Trainer Tuchel weiter keine 90-Minuten-Mannschaft sind. Und direkt im Anschluss zeigt sich: Beim FC Bayern geht es aktuell noch um etwas ganz anderes.
Am späten Dienstagabend stand Jan-Christian Dreesen in einem Speisesaal in Istanbul und machte einen Witz. Er sprach dort schon seit mehr als zwei Minuten zu der Fußballmannschaft des FC Bayern München und deren Unterstützern. „Ich bin sicher, dass die Kreativität des Trainers auch da wieder Früchte tragen wird“, sagte Dreesen in seiner Bankettrede dann mit Blick auf die nächsten Spiele in der Bundesliga und im DFB-Pokal – und alle, die dort waren, wussten vermutlich, wie der Vorstandsvorsitzende das meinte: Als Thomas Tuchel, der Trainer, sowohl Dreesen als auch alle anderen mächtigen Männer in der Säbener Straße in diesem Sommer mit seinen Aussagen regelmäßig daran erinnerte, dass er doch finde, dass seinem Kader an manchen Stellen ein Spieler fehle, sagte Dreesen einmal, dass der Trainer „kreativer“ sein müsse. Das ist danach immer wieder zitiert und interpretiert worden. Und an diesem Abend machte Dreesen das selbst. Das war der Witz.
Wenn das für den FC Bayern gerade eine normale Woche gewesen wäre, dann wäre dieser Witz wiederum wahrscheinlich schon in den nächsten Minuten zitiert und interpretiert worden. Wie findet der Dreesen den Tuchel? Wie findet der Tuchel den Dreesen? Und für die, für die Fußballberichterstattung nur noch Transferberichterstattung ist: Wie findet das alles wohl der Mittelfeldspieler Palhinha, der in diesem Winter möglicherweise doch noch nach München wechseln wird?